Bei der Koloskopie handelt es sich um eine Spiegelung des Dickdarms mit Hilfe eines Endoskops, einem biegsamen optischen Instrument, mit dem Ihr Arzt sehr genau erkennen kann, wo genau die Ursache für mögliche Beschwerden oder ernsthafte Erkrankungen liegt.
Es gibt verschiedene Gründe, eine Spiegelung des Dickdarms durchführen zu lassen. Zum einen gilt sie als wichtige Methode im Rahmen der Krebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr oder zur Entdeckung von möglicherweise bereits vorhandenen Tumoren. Zum anderen können durch eine Spiegelung des Dickdarms die Ursachen für folgende Beschwerden ermittelt werden: Blut im Stuhl, Teerstuhl (schwarz gefärbter Stuhl, wenn eine Magenspiegelung zu keinem Ergebnis geführt hat), chronisch entzündliche Darmerkrankung, dauerhafte Veränderungen des Stuhlgang wie Verstopfung oder Durchfall, unklare Beschwerden im Unter- und Mittelbauchbereich. Die Koloskopie dient schließlich auch zur Kontrolle des Dickdarms nach einer erfolgten Polypenabtragung und / oder einer Darmkrebstherapie.
Bei der Koloskopie wird das Endoskop wird über die Öffnung des Afters bis zum Ende des Dickdarms eingeführt. Bei dieser Untersuchung werden – falls nötig – auch krankhafte Veränderungen dieses Darmbereichs abgetragen. Dabei handelt es sich überwiegend um sogenannte Polypen. Das sind in der Regel gutartige Wucherungen, aus denen sich aber bösartige Tumore entwickeln können. Diese Polypen werden bei der Koloskopie abgetragen und anschließend in einem Speziallabor mikroskopisch untersucht. Außerdem können bei einer Koloskopie Gewebeproben aus der Darmschleimhaut entnommen werden, die nachher feingeweblich untersucht werden.
In der Regel bekommen Sie von der Koloskopie nichts mit, weil Sie rechtzeitig vor Beginn der Untersuchung eine milde Beruhigungs- oder eine Schmerzspritze bekommen, in seltenen Fällen auch beides. In unserer Praxis verabreichen wir eine sogenannte Sedierung, so dass Sie erst nach der Spiegelung wieder aufwachen, ohne etwas gespürt zu haben. Sie können aber auch auf diese Sedierung verzichten.
Während der Sedierung werden Sie von unserem speziell geschulten Fachpersonal kontinuierlich überwacht. Das geschieht mit einem speziellen Sensor, der an einem Finger Ihrer Hand angebracht wird und der die Sauerstoffsättigung des Blutes und Ihren Puls misst. Ihr Blutdruck und der Blutzucker werden regelmäßig gemessen. Nach der Koloskopie werden Sie in einen gesonderten Aufwachraum gebracht. Dort können Sie sich unter fachlicher Aufsicht noch ausruhen und eine Kleinigkeit essen und trinken. Sie sind also die ganze Zeit über in besten Händen.
Wie bei allen medizinischen Untersuchungen und Eingriffen können nach der Koloskopie bestimmte Beschwerden und Komplikationen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Das reicht von Blähungen auf Grund noch verbleibender Luft im Darmtrakt über Blutungen nach der Entnahme von Gewebeproben oder von Polypen bis hin zu einer seltenen, jedoch niemals ganz auszuschließenden Verletzung der Darmwand. Über Risiken und mögliche Komplikationen klärt Sie selbstverständlich ein Arzt auf.
Wir haben zusätzlich zur Beratung durch Ihren Arzt ein spezielles Informationsblatt für Sie vorbereitet, das Ihnen einen ersten Eindruck davon vermittelt, was Sie in den Tagen vor der Untersuchung und am Tag der Koloskopie selbst beachten müssen. Sie können sich diese Informationen auch herunterladen und ausdrucken: